Mallorca bietet weit mehr als Strände und pulsierende Küstenorte – im Herzen der Insel liegt eine weniger bekannte, aber geschichtsträchtige Route: die vergessenen Mühlen der Tramuntana. Die Serra de Tramuntana, ein beeindruckendes Gebirge im Nordwesten Mallorcas, erstreckt sich über 90 Kilometer entlang der Küste und wurde als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet. Sie prägte nicht nur die Landschaft der Insel, sondern war über Jahrhunderte ein wichtiger Standort für Landwirtschaft und Handwerk.
Entlang der Wege dieser Region finden sich zahlreiche historische Mühlen, die einst für das Mahlen von Getreide, die Wassergewinnung oder die Herstellung traditioneller Gewürze wie Pimentón Tap de Cortí genutzt wurden. Heute sind viele dieser Bauwerke von der Zeit gezeichnet, doch ihr kultureller Wert bleibt unermesslich.
Die Route erstreckt sich über vier Tage und führt von Montuïri bis in die Serra de Tramuntana, mit Stopps in Manacor, Sant Llorenç des Cardassar und Son Servera. Ein schöner Plan für alle, die Mallorca mit dem Mietwagen erkunden oder auf historischen Wegen wandern möchten.
Legenden der Mühlen der Tramuntana
Die Mühlen der Serra de Tramuntana waren einst unverzichtbar für die Mahlung von Getreide und die Herstellung von Mehl. Heute sind viele von ihnen in Vergessenheit geraten, doch ihre überlieferten Geschichten und Legenden lassen die Vergangenheit lebendig werden. Wer diese historischen Bauwerke besucht, taucht ein in eine Welt voller harter Arbeit, geheimnisvoller Erzählungen und jahrhundertealter Traditionen.
Ein besonders bekanntes Märchen rankt sich um die Mühle Molí de Can Cota in Selva. Es heißt, dass an stürmischen Nächten noch immer das Knarren der alten Flügel zu hören sei – als würde der Mühlengeist versuchen, sie erneut in Bewegung zu setzen.
Auch die Molí d’en Garleta in Deià birgt eine besondere Geschichte. Früher sollen Fischer dort kleine Opfergaben hinterlassen haben, um sich eine erfolgreiche Rückkehr vom Meer zu sichern.
Doch nicht alle Geschichten handeln nur von Aberglauben – manche sind eng mit Liebe und Tragik verbunden. In Valldemossa erzählt man von einer jungen Müllerin, die jeden Abend am Mühlenrand auf ihren Verlobten wartete. Doch eines Tages kehrte er nicht mehr aus dem Meer zurück. Seitdem, so heißt es, trägt der Wind, der durch die Serra de Tramuntana weht, ihren sehnsüchtigen Ruf mit sich.
Ein Besuch der Mühlen der Tramuntana ist eine Reise in die Vergangenheit Mallorcas – ideal für alle, die die Insel nicht nur von ihrer modernen Seite kennenlernen, sondern auch in ihre reiche Geschichte und Kultur eintauchen möchten.
Vergessene Architektur: Der rustikale Charme der Mühlen inmitten der Natur
Entlang der Serra de Tramuntana verschmelzen die historischen Wind- und Wassermühlen mit der Landschaft. Viele dieser Bauwerke stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und beeindrucken noch heute mit ihrer durchdachten Bauart – ein Meisterwerk traditioneller Architektur, das selbst Experten fasziniert.
Besonders beeindruckend ist die Bauweise: Massive Steinmauern aus lokalem Material, kombiniert mit hölzernen Flügeln, die einst vom mediterranen Wind angetrieben wurden. Einige Mühlen, wie die Molí de Son Torrella in Caimari, bewahren noch Teile ihrer originalen Mechanik. Andere, wie die Mühlen von Galilea oder Esporles, sind längst von der Natur umschlossen und in die Landschaft eingewachsen.
Einst waren sie Zentren des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens, heute wirken sie wie stille Zeugen vergangener Zeiten. Trotz ihres Verfalls haben die Mühlen der Tramuntana ihren geheimnisvollen Charme bewahrt – eine faszinierende Kulisse für alle, die das ursprüngliche Mallorca entdecken möchten.Die Route zu den schönsten Mühlen der Insel lässt sich am besten mit einem Mietwagen auf Mallorca erkunden – flexibel und unabhängig. Wer es lieber entspannter angehen möchte, kann sich bequem mit einem privaten Chauffeur auf Mallorca oder dem Taxiservice von ROIG durch die Serra de Tramuntana fahren lassen und die eindrucksvolle Landschaft ganz ohne Stress genießen.


Die Mühlenroute auf Mallorca: Vier Tage, vier historische Stopps
Mit dieser Route lässt sich die Mühlenlandschaft Mallorcas auf die beste Weise erkunden. Vier Etappen führen zu einzigartigen Zeugnissen vergangener Zeiten, die noch heute von der landwirtschaftlichen Tradition und dem Handwerk der Insel erzählen.
Tag 1: Montuïri – Das Land der Mühlen
Die Route beginnt in Montuïri, einem Dorf, das für seine historische Mühlentradition bekannt ist. Erster Halt ist die Molí des Fraret, eine Getreidemühle aus dem 18. Jahrhundert, die heute das Archäologische Museum von Son Fornés beherbergt.
Anschließend geht es nach Es Molinar, wo sich acht Windmühlen aus dem 17. Jahrhundert befinden, darunter die Molí d’en Ferrando, die heute Teil eines modernen öffentlichen Gebäudes ist.
Den Abschluss des Tages bildet dann die Molí de Can Ballester, eine besonders kleine Mühle, die im Jahr 2000 restauriert wurde.
Tag 2: Die Mühlen von Manacor und Sant Llorenç des Cardassar
Am zweiten Tag führt die Route in die Umgebung von Manacor und Sant Llorenç des Cardassar, zwei Orte mit einer langen Mühlentradition.
In Manacor ist die Molí d’en Fraret ein bedeutendes Wahrzeichen. Die Mühle aus dem 18. Jahrhundert wurde 2006 restauriert und dient heute als Sitz der ethnologischen Abteilung des Stadtmuseums – ein Ort, an dem die Geschichte der Region lebendig gehalten wird.
Von Manacor aus führt die Route entlang der Vía Verde Manacor – Artà, einer 9 Kilometer langen Strecke, die sich durch eine Landschaft aus Getreidefeldern, Mandelhainen und Johannisbrotbäumen zieht. Diese fruchtbaren Böden waren über Jahrhunderte die Lebensgrundlage für die ländlichen Gemeinden Mallorcas – eine Tradition, die sich bis heute in der regionalen Landwirtschaft widerspiegelt. Wer mehr über die enge Verbindung zwischen Natur und Kultur auf der Insel erfahren möchte, findet hier spannende Einblicke in die landwirtschaftlichen Wurzeln Mallorcas.
Ein kleiner Abstecher lohnt sich hier übrigens zur paleochristlichen Basilika von Peretó, bevor die Route in Sant Llorenç des Cardassar endet. Hier stehen unter anderem die Molí d’en Ferrer und die Molí d’en Bou, zwei historische Mühlen mit großer Bedeutung für die Region.
Tag 3: Die Mühlen von Son Servera
Am dritten Tag führt die Route weiter entlang der Vía Verde Manacor – Artà, diesmal über eine 12 Kilometer lange Strecke bis nach Son Servera. Der Weg führt durch mediterrane Wälder und nähert sich schließlich der Küste, wo sich eindrucksvolle Ausblicke auf Sa Coma und Cala Millor eröffnen.
In Son Servera steht mit der Molí de Sang eine ganz besondere Mühle: Sie wurde nicht vom Wind angetrieben, sondern von Tieren, um den für Mallorca typischen Pimentón zu mahlen.
Ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk ist die Molí de Ca s’Hereu, die im Jahr 2000 restauriert wurde und einen Einblick in die traditionelle Mühlentechnik bietet.
Den Abschluss bildet die Molí dels Germans, ein eindrucksvolles Zeugnis der landwirtschaftlichen Vergangenheit der Region – aus einer Zeit, bevor der Tourismus das Bild der Küste veränderte.
Tag 4: Die Mühlen von Llinars
Am vierten Tag führt dieser Roadtrip auf Mallorca in die Serra de Tramuntana, genauer gesagt in die Umgebung von Pollença. Der Tag beginnt auf dem Camí Vell de Lluc, einem historischen Weg, der durch das malerische Vall d’en Marc verläuft.
Die Wassermühlen entlang des Camí de Llinars sind faszinierende Relikte aus der maurischen Zeit Mallorcas. Wie so viele Bauwerke in der Serra de Tramuntana fügen sie sich harmonisch in die Landschaft ein, was nicht zuletzt der traditionellen Bauweise zu verdanken ist. Besonders prägend sind die Trockensteinmauern, die seit Jahrhunderten das Landschaftsbild der Tramuntana formen und sogar zum UNESCO-Welterbe zählen. Wer noch tiefer in diese einzigartige Architektur eintauchen möchte, kann auf der Piedra Seca-Route einige der beeindruckendsten Beispiele dieser Technik entdecken.
Unterwegs eröffnen sich beeindruckende Ausblicke auf das Vall d’en Marc, den Puig de Maria und die Sierra de la Coma – eine Kulisse, die den Charme der Tramuntana perfekt einfängt.
Zum Abschluss geht es zu den Passadores de Can Serra, einer alten Flussüberquerung aus Stein, die einst als Verbindung über den Torrente de Son Marc diente – ein letzter Einblick in die traditionsreiche Landschaft dieser einzigartigen Region.
Tradition in Bewegung: Mallorcas Mühlen gestern und heute
Vier Tage, unzählige Geschichten – diese Route zeigt, wie tief die Mühlen in Mallorcas Geschichte verwurzelt sind. Sie erzählen von harter Arbeit, landwirtschaftlichem Erbe und einer Zeit, in der Wind und Wasser die Insel prägten.
Einige dieser Bauwerke sind heute nur noch Ruinen, andere wurden liebevoll restauriert und geben einen spannenden Einblick in die Vergangenheit. Wer genau hinsieht, entdeckt nicht nur alte Technik, sondern auch den Charme einer fast vergessenen Ära.
Diese Route führt nicht nur zu den beeindruckendsten Mühlen Mallorcas, sondern auch durch Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Abseits der bekannten Orte verbergen sich kleine ‘Llogarets’ – ehemals belebte Siedlungen, die heute oft nur noch aus wenigen Häusern bestehen, aber ihren ursprünglichen Charme bewahrt haben. Wer unterwegs solche versteckten Orte entdecken möchte, findet in unserem Blog auch die schönsten vergessenen Dörfer Mallorcas.
Und das Beste? Diese Tour lässt sich mit einem Mietwagen von ROIG besonders entspannt erkunden. Flexibel unterwegs, fernab der Touristenpfade – und immer mit Blick auf die beeindruckende Landschaft der Serra de Tramuntana.