Der Tanz der Els Cossiers: Eine uralte Tradition Mallorcas

Der Tanz der Els Cossiers zählt zu den ältesten kulturellen Traditionen Mallorcas und wurde bereits im Mittelalter auf der Insel aufgeführt.

Obwohl die genaue Herkunft im Laufe der Zeit etwas in Vergessenheit geraten ist, wird angenommen, dass diese folkloristische Praxis heidnische Rituale umfasst, die mit Fruchtbarkeit und dem Schutz der Ernte verbunden sind. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Tanzstil verändert und kombiniert heute heidnische Traditionen mit Elementen aus christlichen Zeremonien und Tänzen, während die Grundschritte gleich geblieben sind.

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Ursprung und Bedeutung des Tanz der Els Cossiers

Der Tanz der Els Cossiers hat seine Wurzeln in heidnischen Ritualen und gleicht eher einer tänzerischen Aufführung, als eines Paartanzes. Früheste Dokumente berichten von einem Tanz, der aufgeführt wurde, um böse Geister zu vertreiben und für reiche Ernten zu sorgen.

Die traditionell gekleideten Tänzer werden Cossiers genannt und symbolisieren schützende Geister. Mit ihren Tänzen und bunten Kostümen rufen sie göttlichen Schutz herbei. Sie tanzen während der Aufführung um eine weibliche Figur, bekannt als Dama, die die Reinheit und Fruchtbarkeit der Erde symbolisiert. Diese Figur ist das zentrale Element der Aufführung, während die Cossiers in ihrem Tanz heidnische Symbole mit katholischen Feierlichkeiten verbinden.

Ein auffälliges Element des Tanzes ist die symbolische Darstellung des Kampfes zwischen Gut und Böse. Dies wird durch einen wichtigen Charakter, den Dimoni (Dämon), verkörpert, der versucht, die Bewegungen der Cossiers zu stören. Am Ende jeder Tanzaufführung wird dieser jedoch immer besiegt, was den Triumph des Guten über das Böse symbolisiert.

Heutzutage ist der Tanz der Els Cossiers ein wesentlicher Bestandteil der mallorquinischen Kultur. Vor vielen Jahren geriet dieser Tanz fast in Vergessenheit, doch im 20. Jahrhundert kehrte das Interesse an den lokalen Traditionen zurück, wodurch Dörfer wie Algaida, Montuïri und Manacor den Tanz wiederbelebten.

Die Cossiers treten jährlich auf den Dorf- und Stadtfesten auf und bringen Farbe, Musik und gute Stimmung in die Straßen.

Die Charaktere und ihre Rollen im Tanz: Dama, Dimoni und Cossiers

Der Tanz der Els Cossiers wird von drei Figuren getragen: der Dama, dem Dimoni und den Cossiers. Jede Figur hat ihre eigene, spezifische Rolle in dieser Darbietung.

Die Dama

Sie ist die zentrale Figur im Tanz der Els Cossiers. Ursprünglich wurde diese Rolle oft von einem Mann gespielt, der sich als Frau verkleidet, während die Dama heutzutage meist von einer Frau dargestellt.

Ihre Aufgabe ist es, zu beschützen und Reinheit und Fruchtbarkeit zu verkörpern. Als Darstellung der Mutter Erde steht die Dama für Fülle, Neuanfang und die Hoffnung auf eine reiche Ernte.

Während des Tanzes trägt sie in der Regel einen Blumenstrauß, der ebenfalls die Natur und den fortwährenden Kreislauf des Lebens symbolisiert. Die Cossiers tanzen um sie herum und schützen sie vor dem Dimoni.

Der Dimoni

Der Dimoni, oder Dämon, ist der Gegenspieler im Tanz und steht für die Mächte des Bösen und des Chaos. Seine Aufgabe ist es, die Harmonie des Tanzes zu zerstören, indem er Unordnung schafft und versucht, die Bewegungen der Cossiers und der Dama zu stören. Er trägt eine groteske Maske und zeigt übertriebenes Gestikulieren sowie verspottendes Verhalten. Dieser Charakter verkörpert das Böse, das besiegt werden muss.

Im Verlauf der Choreografie tritt der Dimoni den Cossiers gegenüber, die ihn mit ihren Tänzen in Schach halten. Diese Konfrontation ist einer der Höhepunkte der Aufführung und symbolisiert den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.

Die Cossiers

Die Cossiers sind die Hauptcharaktere des Tanzes, eine Gruppe von sechs oder sieben Männern, die als Wächter der Dama und Verteidiger des Guten fungieren. In bunten Kostümen und mit Hüten, die mit Bändern und Blumen verziert sind, zeigen sie dynamische und kraftvolle Bewegungen.

Jeder Cossier trägt ein spezifisches Objekt, das je nach Stadt oder Region variieren kann. Hierzu zählen Schwerter oder Stöcke, die ihnen zum Schutz der Dama dienen. Durch ihren Tanz schaffen die Cossiers einen Schutzkreis, halten den Dimoni in Schach und verteidigen das Gute.

Feste und Orte auf Mallorca, in denen Sie Els Cossiers erleben können

Der traditionelle Tanz der Els Cossiers wird noch heute in verschiedenen Dörfern Mallorcas während der Stadtfeste (Fiestas Mayores) aufgeführt. An den folgenden Orten können Sie dieses Spektakel erleben:

Algaida: Ein bedeutender Ort für die Tradition ist Algaida, ein kleines Dorf im Landesinneren Mallorcas. Hier tanzen die Cossiers zu Ehren von Sant Honorat am 16. Januar während der Festes de Sant Antoni. Zudem treten sie im Juli während der Festes de Sant Jaume auf.

Montuïri: In Montuïri wird der Tanz während der mehrtägigen Stadtfeier Festes de Sant Bartomeu aufgeführt, die Ende August stattfindet. Jedes Jahr zeigen die Cossiers ihre Darbietungen auf dem Hauptplatz und in den Straßen, stets beschützt von der Dama und konfrontiert mit dem Dimoni.

Manacor: In Manacor ist der Tanz der Els Cossiers Teil der Feierlichkeiten zu Ehren von Sant Domingo im Mai. Hier wird der Tanz, im Vergleich zu anderen Dörfern, erst seit kurzem aufgeführt.

Inca: Auch in Inca wird der Tanz der Els Cossiers während der Festes de Sant Abdon und Sant Senén im Juli aufgeführt. Hier ziehen die Cossiers durch die Straßen, um den Stadtpatronen zu huldigen.

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Erhalt der mallorquinischen Tradition

Die Tradition der Els Cossiers wird durch die Weitergabe von Wissen von Generation zu Generation bewahrt. Lokale Institutionen fördern diese Tradition, indem sie Veranstaltungen planen und die damit verbundenen Aktivitäten finanziell unterstützen. In einigen Dörfern wurden zudem Programme zur Aufrechterhaltung der Tradition ins Leben gerufen.

Die Art der Rollenverteilung und der Aufführung des Traditionstanzes wurde der modernen Zeit angepasst, sodass nun – anders als im Mittelalter – auch Frauen die Rolle der Dama übernehmen. Darüber hinaus wird der Tanz in Schulen und Kulturzentren unterrichtet und durch verschiedene Veröffentlichungen sowie Dokumentationen publik gemacht.

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